Taunus-Zeitung 21.4.2015: Überhöhter Holzeinschlag im Gemeindewald

Fragenkatalog der UB zum Holzeinschlag

Grävenwiesbach. 

Von Andreas Burger

Den Unabhängigen Bürgern im Gemeindeparlament wird zu viel Holz geschlagen – und das angeblich ohne Mandat der Politik. Protest regt sich.

Die Menge des vom Forstamt Weilrod eingeschlagenen Holzes hat die Politik in der Gemeinde schon öfter beschäftigt. Die Unabhängigen Bürger (UB) mit Sprecher Rolf Tausch haben nun einen umfangreichen Fragenkatalog für die nächste Parlamentssitzung zusammengestellt.

Denn Tausch mutmaßt, dass deutlich mehr Holz der Säge anheim fiel, als vom Parlament genehmigt.

Schließlich habe der zuständige Forst-Ausschuss im September 2013 fürs Jahr 2014 einem Holzeinschlag von nur 10 960 Festmetern zugestimmt, eine vom Forstamt geforderte Erhöhung habe man abgelehnt. In der Sitzung im Oktober 2014 habe das Forstamt Weilrod aber erneut die Holzeinschlagsmenge auf 12 000 Festmeter festgelegt. Auf Nachfrage habe Forstdirektor Müller berichtet, dass diese 12 000 Festmeter mit Bürgermeister Roland Seel abgesprochen gewesen seien. Und nach Angaben des Forstamts Weilrod übersteige der tatsächlich erfolgte Holzeinschlag 2014 mit 12 741 Festmetern die beschlossenen 10.960 Festmeter erheblich.

Absprachen?

Für 2015 habe die Gemeindevertretung dem Vorschlag des Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschusses zugestimmt, wegen der Nachhaltigkeit statt der vom Forstamt vorgesehenen 11 290 Festmeter nur 10 000 Festmeter zu schlagen. Das Forstamt habe in der Kommunalwald-Info im Februar betont, dass man einen Schwerpunkt der Anpflanzungen auf Nadelbäume lege, da sie die Ertragsfähigkeit der Wälder beträchtlich erhöhen würden. Das aber sei nicht in Einklang zu bringen mit dem internationalen Holzsiegel. Denn genau dieses sei für die Holzwirtschaft wichtig und schreibe eine strikte Menge an Nadelholz vor.

Tausch will nun wissen, warum 2014 ein höherer Holzeinschlag stattfand, als von der Politik genehmigt. „Und trifft es zu, dass es eine Absprache zwischen dem Forstamt und dem Gemeindevorstand gibt, mehr als die beschlossenen 10.960 Festmeter Holz einzuschlagen?“, will er wissen.

Auch über den aktuellen Holzeinschlag will die UB Aufklärung und ob die von der Gemeindevertretung im Waldwirtschaftsplan beschlossene und im Hauungsplan 2015 festgelegte Menge nach Holzarten von zusammen 10 000 Festmetern eingehalten werde?

Zudem fragt die Partei nach Neuanpflanzungen von 2011 bis einschließlich 2015 und ob das Forstamt Weilrod das FSC-Gütesiegel beantragt habe.

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