Verhinderung und Reduzierung von Wildschäden
Vermögensverluste durch Schälschäden im Gemeindewald
Der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Bürger UB, Rolf Tausch, hat an den Gemeindevorstand, vertreten durch Bürgermeister Seel, für die Gemeindevertretersitzung am 25. Juni 2013 eine Anfrage zu den Schälschäden im Gemeindewald der Gemeinde Grävenwiesbach gestellt.
Die durch das Rot- und Rehwild im Grävenwiesbacher Wald verursachten Verbiss- und Schälschäden sind enorm und verursachen Mindereinnahmen bei den Erlösen aus dem Holzverkauf.
Zu den von den von der Gemeinde bereits aufgewendeten Rechtsanwalts-, Beratungs-, Gutachter- und Gerichtskosten und den noch zu erwartenden Ausgaben stellen die UB folgende Fragen:
Der UB-Fraktionsvorsitzende verweist auf einen Pressebericht vom 23. April, in dem der für Grävenwiesbach zuständige Forstsachverständige Alfred Raunecker resümiert, dass die Schälschäden im Gemeindewald Grävenwiesbach „eklatant“ seien. Bereits bei der letzten Überprüfung sei das Problem der Gemeinde ins Stammbuch geschrieben worden. In zwei, drei Jahren werde eine weitere Überprüfung durchgeführt. „Bis dahin sollte etwas passiert sein“, fordert der Forstfachmann. Nach dessen Meinung gebe es zuviel Rot- und auch Rehwild. Der Druck auf die Jagdpächter, die Abschussquoten zu erfüllen, müsse erhöht werden.
In dem der Gemeinde vorliegenden Forsteinrichtungswerk wird nachgewiesen, daß die vom Rotwild verursachten Schälschäden in Grävenwiesbach 495.000 Euro betragen. Dies ist ein erheblicher Vermögensschaden, der in dieser Höhe nicht hinnehmbar ist.
In einem anderen Zeitungsbericht im Februar dieses Jahres wurde von Weilrod berichtet, daß in der Nachbargemeinde durch eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Jagdausübenden, dem Forst und der Gemeinde die Schälschäden zurückgegangen seien.
In seiner Sitzung am 20. August vergangenen Jahres empfahl der Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss (ULFA), bei der Unteren Jagdbehörde vierteljährlich die erreichten Abschusszahlen abzufragen. Informationen darüber wurden den Ausschussmitgliedern bisher nicht zugänglich gemacht.
In einer weiteren ULFA-Sitzung am 22. Oktober 2012 berichtete Bürgermeister Seel, der inzwischen den Vorsitz der Jagdgenossenschaft übernommen hat: „In den nächsten Tagen wird wieder eine Schälschadensaufnahme durchgeführt“. Zahlen oder Unterlagen wurden jedoch nicht an die Mitglieder des Ausschusses weitergeleitet.
Zu den durch die Schälschäden verursachten Vermögensverlusten stellt die Fraktion der Unabhängigen Bürger UB folgende Fragen:
- Was wurde unternommen, um die Schälschäden im Gemeindewald zu reduzieren?
- Welche Gegenmaßnahmen zum Schutz des Waldes wurden eingeleitet?
- Haben sich die Schälschäden im Gemeindewald erhöht oder reduziert?
- Betragen die vom Rotwild verursachten Schälschäden wie bisher 495.000 Euro?
- Haben die überhöhten Rotwildbestände in den Wäldern der Großgemeinde Grävenwiesbach weiter zugenommen?
- Was wurde unternommen, um die überhöhten Rotwildbestände auf eine erträgliche Anzahl zu reduzieren?
- Wie wird mit der Unteren Jagdbehörde zusammengearbeitet, um die Vermögensverluste durch Schälschäden zu minimieren?
- Was wurde in der Zusammenarbeit bisher erreicht?
- Werden bei der Unteren Jagdbehörde vierteljährlich die erreichten Abschusszahlen abgefragt, um die Jagdpächter auf mögliche Versäumnisse hinzuweisen?
- Gibt es -wie in Weilrod- einen „runden Tisch“ mit allen Beteiligten –Jagdpächter, Forst, Gemeinde und Jagdgenossen?
- Sind Abmahnungen an Jagdausübende verschickt worden, welche die Abschussquoten nicht erfüllt haben?