UB will Bürgerbus-Projekt auf den Weg bringen
Grävenwiesbach –Die Bürgerinitiative in Grävenwiesbach (BiG) arbeitet seit einigen Monaten intensiv am Bürgerbus-Projekt, das den Einwohnern zu besserer Mobilität verhelfen soll. Hier sind Fördermittel beantragt worden, und auch die Busse stehen in den Startlöchern.
,,Aktuell blockiert jedoch ein Beschluss der Gemeindevertretung aus dem Mai das Projekt, der die Gemeinde als alleinigen Träger des Bürgerbusses vorsieht, und somit ein gemeinsames Handeln mit der Bürgerinitiative verhindert“, heißt es seitens der Initiative. Da für das Projekt zum Erhalt der Förderungen ein Verein mit im Boot sein muss, stocke hier gerade das Vorhaben gehörig, und es drohe die letzte Möglichkeit verpasst zu werden, den Bürgerbus zu realisieren.
Heute wird entschieden
Als der Bürgerbus im Mai auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung estanden habe, sei seitens der Unabhängigen Bürger (UB) bereits der Vorschlag gekommen, das Projekt gemeinsam zu bestreiten, um die Kommune nicht zusätzlich mit der Organisation auszulasten, da hier bereits viel Arbeit durch die BiG geleistet worden sei.
Damit in Grävenwiesbach tatsächlich ein Bürgerbus fahren kann, wurde jetzt von den UB ein Antrag in die Gemeindevertretersitzung für den heutigen Dienstag eingebracht, der vorsieht, den Beschluss aus dem Mai aufzuheben und ein gemeinsames Handeln zu beschließen.
Die Möglichkeit einer gesteigerten Mobilität für Seniorinnen und Senioren, Jugendliche, Vereine und andere Gruppierungen stelle einen erheblichen Mehrwert für das Zusammenleben in der Gemeinde dar.
Für die aktuelle Situation bedeute das aber, dass hier der Beschluss zur Zusammenarbeit gefasst werden müsse und eine schnelle Umsetzung durch den Gemeindevorstand zu erfolgen habe, um dieses wichtige Projekt nicht noch auf der Zielgeraden zu gefährden, wie Stefan Schreier als Fraktionsvorsitzender UB-Grävenwiesbach betonte.
Für den Bürgerbus heißt das: Es könnte nun entweder sehr schnell gehen oder aber ein Flop werden, der lediglich ein Lippenbekenntnis bleibt. Auf Nachfrage dieser Zeitung bei der Landesstiftung Miteinander in Hessen bestätigte Projektleiter Martin GehI, dass bereits seit mehreren Monaten ein Fahrzeug für Grävenwiesbach vorgehalten werde, da ein vollständiges Betriebskonzept vorliege, ausgearbeitet von der BiG. Die Auslieferung sei jedoch abhängig von mehreren Faktoren, der Wichtigste sei aber jene Entscheidung in der Gemeindevertretung.
Aktive Hilfe für alle
Eine weitere wichtige Voraussetzung sei bereits verwirklicht worden, nämlich die Bildung einer Arbeitsgruppe, an dem ein Vertreter der Gemeindeverwaltung und einer der Bürgerinitiative gemeinsam das Thema Bürgerbus angehen. Entsprechende politisch neutrale Vertreter seien bereits benannt worden. ,,Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es immer besser ist, wenn ein Verein oder eine Bürgerinitiative das Engagement und die Organisation übernimmt, eine Gemeinde aber die Dinge wie Versicherungen trägt, ganz einfach, weil es Gemeinden möglich ist, ein Fahrzeug beispielsweise günstiger zu versichern oder aber eine Wall-Box für günstigen Strom an der Verwaltung anzubringen“, erläutert Gehl.
Wenn man beide Seiten so zusammenbringe, habe man optimale Rahmenbedingungen, um einen Bürgerbus zu betreiben. Denn immerhin sei ein Bürgerbus kein parteipolitisches Projekt, sondern eine aktive Hilfe für alle Menschen. bur/inf