Taunus-Zeitung 26. Januar 2011: UB setzen den Rotstift an

26.01.2011 Lokales Grävenwiesbach

Neue Partei sieht Schulden als größtes Problem

Die neue politische Bürgervereinigung «Unabhängige Bürger» hat jetzt ihr Wahlprogramm vorgestellt. Grävenwiesbach soll durch ihre Politik lebenswerter werden, erhoffen sich die Mitglieder.

Von Monika Schwarz-Cromm

Rolf Tausch führt die Unabhängigen Bürger in ihren ersten Wahlkampf.

Neue Besen kehren gut: Ganz nach dieser altbekannten Weisheit würden die Mitglieder der Unabhängigen Bürger (UB) gerne das Parlament «reinigen» und frischen Wind hineinbringen. Nach der erfolgreichen Aufstellung der Liste zur Kommunalwahl am 27. März (wir berichteten) trafen sie sich am Montag erneut in der Gaststätte «Zur Eisenbahn», um ihr Wahlprogramm zu verabschieden. Rolf Tausch blickte positiv der Wahl entgegen. «Wir sind gut aufgestellt und werden von der Bevölkerung unterstützt», begrüßte er seine Mitstreiter.

Sparprogramm

Nils Volkersen übernahm die Vorstellung des Programms. «Wenn alles in Grävenwiesbach gut laufen würde, bräuchten wir diese Anstrengungen nicht unternehmen», sagte er und ging damit sofort auf die größte Sorge der Unabhängigen Bürger ein, die Gemeindefinanzen. «Sparen heißt das Schlagwort», so Volkersen. Das sei zwar im Wahlkampf ein unangenehmer Programmpunkt, aber leider nötig, um die Gemeindefinanzen in Ordnung zu bringen.

Gerade weil die Mitglieder der UB sich seit langem nicht mehr durch die Gemeindepolitik vertreten fühlen, möchten sie selbst eingreifen und die «verkrusteten Strukturen aufreißen». «Es sind immer die selben Leute, die in Grävenwiesbach Politik machen», begründete Volkersen. Da könne sich doch nichts ändern.

Die eigenen Anhänger bezeichnete er als unvoreingenommen, die allerdings zukünftig im Parlament ganz schön unbequem werden könnten. «Wir werden nichts als selbstverständlich hinnehmen und alles hinterfragen», kündigte er an, immer davon ausgehend, genügend Stimmen zu bekommen, um im Parlament mitreden zu können.

Die Ideen und Probleme aller Menschen in der Gemeinde wollen die Unabhängigen Bürger zur Grundlage ihres Handelns machen und rügten die mangelnde Transparenz der jetzigen Politik. Ziel sei es, einen ausgeglichenen Haushalt zu erwirtschaften, so Volkersen. «Die Politik des verantwortungslosen Schuldenmachens muss aufhören», heißt es auch in ihrem Info-Flyer, den sie verteilen wollen. Ein ausgeglichener Haushalt werde nicht durch überdimensionierte Baugebiete und auch nicht durch ein Gewerbegebiet mit hohen Gewerbesteuern erreicht.

Wichtig ist den Unabhängigen Bürger auch die Infrastruktur mit der Entwicklung von ortsbezogenen Ideen und einer nachhaltigen Siedlungspolitik. Zum Umwelt- und Klimaschutz gehört für sie die Unterstützung erneuerbarer Energien, aber auch die Förderung von Tourismusangeboten. Das Gemeindeleben möchten sie durch eine generationsübergreifende Denkweise unterstützen und die nicht vereinsgebundene Jugendarbeit fördern.

Den Rotstift ansetzen wollen sie in der Verwaltung, diese straffen und am Bürger orientierte Angebote erstellen.

Unabhängigkeit

Über alle Projekte sollen die Bürger ausreichend informiert werden, versprachen Tausch und Volkersen. Den größten Vorteil sahen beide in der Tatsache, keiner übergeordneten Partei verpflichtet zu sein. «Wir sind eine unabhängige Bürgervereinigung», erläuterte Rolf Tausch. Und die werde sich für eine bürgernahe Politik einsetzen und gerne mit jedem zusammenarbeiten, der die gleichen Ziele verfolge

Dieser Beitrag wurde unter Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.