Taunus-Zeitung 9.8.2011: Hausbesuche mit Bürgermeisterkandidat Christian Loew

Wahlkampf an der Tür

Christian Loew will die Bürger persönlich überzeugen

Von Tür zu Tür in ganz Grävenwiesbach führt den Bürgermeisterkandidaten Christian Loew seine Kampagne. Die Taunus Zeitung begleitete ihn in Hundstadt.

Von Monika Schwarz-Cromm

Wenn der Wahlkampf für ihn von so viel Erfolg gekrönt wird, wie ihm die Bürger an den Haustüren am Wochenende wünschten, dann könnte die Hoffnung von Christian Loew (FDP) in Erfüllung gehen. Der 33-Jährige möchte Bürgermeister in Grävenwiesbach werden. Er tritt als unabhängiger Kandidat an und wird von der FDP, den Unabhängigen Bürgern (UB) und den Grünen unterstützt.

Viele Gespräche

Mancher Bürger blieben an der Haustür stehen, andere baten ihn herein, und es ergaben sich interessante Diskussionen am heimischen Wohnzimmertisch. In Hundstadt ist auch die erste Beigeordnete Karin Klimt (UB) zu Hause und begleitete Christian Loew auf seiner Wahlkampf-Tour am Samstagmorgen.

Es war der Gebührenstreit, der in der vergangenen Woche vor Gericht weitergeführt wurde, der die Bürger umtreibt. Jedenfalls wurde der junge Bürgermeisterkandidat oft drauf angesprochen. Thomas Scherf meinte, mit dem Ergebnis dieses Streites müsse der künftige Bürgermeister leben. Loew erklärte ihm, dass der Gemeindevorstand versuchen werde, die Kosten dieses Streites nicht noch mehr in die Höhe zu treiben. Ihm sei daran gelegen, diese Sache möglichst gütlich zu beenden. Und er versprach dem Ehepaar Scherf, für die Zukunft Transparenz ins Rathaus zu bringen, sollte er gewählt werden. „Der Widerspruch im Rathaus zum Thema Transparenz muss aufhören“, so Loew. Daher sei es wichtig, dass der nächste Bürgermeister vom Bündnis gestellt werde.

Darin war sich Christian Loew auch mit Rudi Tillig (SPD) einig, an dessen Tür er ebenfalls anklopfte. Obwohl Tilligs Herz verständlicherweise eher für die eigene Bürgemeisterkandidatin schlägt, waren sich die Bündnispartner dennoch einig, dass eine Änderung der Grävenwiesbacher Verhältnisse nicht von heute auf morgen erreichbar sei. „Das ist keine einfache Aufgabe“, bescheinigte auch ein anderer Bürger an der Haustür. „Ach der Christian, darf ich noch Du sagen?“, wurde Loew an anderer Stelle herzlich gefragt. Denn als gebürtiger Mönstädter ist Christian Loew einigen Einwohnern gut bekannt.

Die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde der Delegation jedenfalls nicht. Wenn auch der eine oder andere anfangs nicht allzu freundlich war – man weiß ja nie, was einem fremde Leute an der Haustür verkaufen wollen – sobald Christian Loew sich erklärte, hellten sich die Gesichter gleich wieder auf. Selbst das der Achtzigjährigen, die bekannte, zu alt für die Politik geworden zu sein. „Auf mich kommt es dabei doch nicht mehr an“, sagte sie und wünschte Christian Loew dennoch alles Gute für seinen Wahlkampf.

Doch den einen oder anderen Wunsch hatten die Bürger doch. Eine Anwohnerin des Bornrains wandte sich an ihren unerwarteten Besuch und wünschte sich im Winter ein wenig mehr Unterstützung von der Gemeinde, wenn der Schnee zu hoch liege.

„Ich mache den Leuten keine Hoffnung, dass sich bei meiner Wahl zum Bürgermeister sofort alles ändert“, erklärte Christian Loew den Wählern. Es brauche einen langen Atem, um die Dinge in Grävenwiesbach zu verändern, meinte er.

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