Einwohner werden nicht informiert
Betreiber soll ausgewählt werden
Bürgermeister Roland Seel (CDU) hat für die Gemeindevertretersitzung am kommenden Dienstag eine Beschlussvorlage für die „Errichtung und den Betrieb eines Windparks“ am Gierauer Berg eingebracht. Wie Bürgermeister Seel auf eine Anfrage der Unabhängigen Bürger (UB) in der letzten Gemeindevertretersitzung mitteilte, sind auf dieser Anhöhe zwei Windräder geplant. Für den abzuschließenden Pachtvertrag ist eine Mindestlaufzeit von zwanzig Jahren mit einer Verlängerungsoption von fünf Jahren vorgesehen. Zwei der drei angeschriebenen Investoren haben ein Angebot abgegeben. Ein dritter Betreiber von Windkraftanlagen „erteilte eine Absage aufgrund von Erkenntnissen über den Schwarzstorch und die geringe Windhöffigkeit“, wie Bürgermeister Seel in der Sachstandsberichts-Vorlage für die Gemeindevertretersitzung schreibt.
Die Unabhängigen Bürger (UB) lehnen im Bereich des „Gierauer Bergs“ die Aufstellung von Windrädern ab, teilt der UB-Fraktionsvorsitzende Rolf Tausch mit. Bereits in den Sitzungen der Gemeindevertretung am 11.12.2012 und am 19.3.2013 haben die Unabhängigen Bürger (UB) ihre Bedenken zu der Errichtung von Windkraftanlagen am „Gierauer Berg“ geltend gemacht. Eine Mehrheit in der Gemeindevertretung setzte sich jedoch über die berechtigten Einwände der UB hinweg.
Die Bevölkerung ist in das Verfahren nicht eingebunden worden, hatte damals UB-Sprecher Rolf Tausch bemängelt und eine ausreichende Information der Bürgerinnen und Bürger gefordert. Insbesondere die Einwohner der Ortsteile Grävenwiesbach und Hundstadt sind nachhaltig von der Errichtung von Windrädern im Bereich des „Gierauer Bergs“ betroffen. Ist es den Grävenwiesbacher und Hundstädter Bürgerinnen und Bürgern zuzumuten, dass in ihrer unmittelbaren Nähe Windräder aufgestellt werden, fragt der Vorsitzende der UB-Fraktion Rolf Tausch. Es wäre vor einer Abstimmung mindestens zu überprüfen, wie die Belästigung der beiden Ortsteile bei bestimmtem Windverhältnissen ausfällt. Auch sollten die Grävenwiesbacher und Hundstädter Einwohner vor Abschluss eines möglichen Vertrags unter Abwägung der Vor- und Nachteile über das geplante weitere Vorgehen der Gemeinde informiert und eingebunden werden.
Allein schon die Absage eines renommierten Windkraftbetreibers zeigt, dass der „Gierauer Berg“ nicht unbedingt für Windräder geeignet scheint.