UB hakt bei (fast) leerem Kindergarten nach
27.04.2015
Von Andreas Burger Der neue Kindergarten ist den Unabhängigen Bürgern (UB) ein Dorn im Auge. Denn die UB sieht zu hohe Kosten für zu wenige Kinder. Das Ungleichgewicht müssen die Bürger bezahlen.
Grävenwiesbach.
Eine Vollauslastung eines Kindergarten sieht anders aus. Besuchten anfangs zwei Kinder die neue U-3-Betreuung, sind es jetzt schon sechs – wie die UB als Fraktion im Gemeindeparlament in Erfahrung gebracht haben will.
Das sind für die UB immer noch zu wenige, um die hohen Kosten des Neubaus zu rechtfertigen. Deshalb haben die Unabhängigen Bürger für die nächste Parlamentssitzung einen umfangreichen Fragenkatalog vorbereitet.
„Wir sehen keine Notwendigkeit für den Kindergartenneubau, da wir einen Überhang an Kindergartenplätzen vorweisen“, sagte UB-Fraktionschef Rolf Tausch dazu.
Für den Bau des neuen Kindergartens seien 612 000 Euro bereitgestellt worden, Landeszuschüsse habe man in Höhe von 300 000 Euro vorgesehen. „Auf mehrere Anfragen in den Gemeindegremien zu der Belegung der gemeindlichen Kindergärten in Grävenwiesbach, Hundstadt, Laubach und Mönstadt vor dem Kindergartenneubau in Grävenwiesbach antwortete Bürgermeister Roland Seel, dass 189 von vorhandenen 193 Kindergartenplätzen belegt seien. Mithin bestand keine Notwendigkeit oder Veranlassung, einen neuen Kindergarten zusätzlich zu bauen“, sagt Tausch.
Schließung?
Offenbar habe man auch die sinkenden Geburtenzahlen nicht berücksichtigt. Durch den Neubau für die U-3-Kinder müssten die Kindergartenkinder unter drei Jahren aus den Ortsteilen künftig nach Grävenwiesbach gebracht werden.
Zwei U-3-Kinder hätten anfangs den neuen Kindergarten, der für 20 Kleinkinder gebaut wurde, besucht. Zurzeit werde nach Kenntnis der UB-Fraktion der Kindergarten in Grävenwiesbach von vier bis sechs U-3-Kinder in Anspruch genommen.
„Die Kosten, die unnötigerweise durch den Bau des neuen Kindergartens und auch für weiteres Personal sowie Sach- und Dienstleistungen zusätzlich entstehen, sind zum Teil von den Eltern der Kindergartenkinder zu tragen. Den Rest, und das ist der größere Teil, müssen die Bürger über die Steuern bezahlen.“
Die Fraktion der Unabhängigen Bürger UB fragt nun nach den genauen Bauausgaben für den Kindergartenneubau, ob und in welcher Höhe zusätzliche Baukosten oder sonstige Kosten angefallen und in welcher Höhe der Landeszuschuss geflossen sei.
Außerdem wolle man wissen, wie hoch im Jahr 2014 die Personalkosten für den im September vorigen Jahres eröffneten Kindergartenbaus gewesen seien, mit welchen Personalausgaben 2015 man rechne und wie die Zahlen der Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen angesetzt seien.
Weiter fragen die UB, wie hoch die zusätzliche Belastung für die Gemeinde durch den neuen Kindergartenbau einschließlich der Ausgaben für die kalkulatorischen Kosten der Abschreibungen und Zinsen sei. Zu der Belegung des neuen Kindergartens und der möglichen Schließung der Ortsteilkindergärten fragen die UB, wie viele U3-Kinder den neuen Kindergarten in der Zeit von September 2014 bis April 2015 monatlich besuchten und ob die sinkenden Geburtenraten berücksichtigt worden seien.
Tausch weiter: „Werden die Kindergärten in den Ortsteilen Hundstadt, Laubach und Mönstadt in der bisherigen Form weitergeführt und ist vorgesehen, die Kindergärten in den Ortsteilen Hundstadt, Laubach und Mönstadt kurzfristig oder langfristig stillzulegen?“