Taunus-Zeitung 15. Juli 2020: UB bestätigt ihren Vorstand

Partei mahnt sparsame Haushaltsführung an

Frank Ott bleibt Vorsitzender der Unabhängigen Bürger (UB) Grävenwiesbach. Am Montag wurde er genau wie Karin Klimt als seine Stellvertreterin, Laurenz Fangmann als Schriftführer und Astrid Seifert als Kassenwartin erneut gewählt. Rolf Tausch und Mario Habermehl übernehmen im laufenden Jahr das Amt der Kassenprüfung ebenfalls erneut.

Eins war aber neu. Auch bei der UB gibt es jetzt mit Rolf Tausch einen Ehrenvorsitzenden. Denn die UB ist zehn Jahre alt. Alle, die schon so lange dabei sind, werden am 18. September bei der Zehn-Jahres-Feier der am 14. Juni 2010 als Unabhängige Wählergemeinschaft gegründeten Fraktion geehrt. Damit war es aber der guten und liebevollen Worte genug.

Denn die UB ist ja wegen ihrer Kritik an der Haushaltsführung der Gemeinde einst in den Ring gestiegen. Karin Klimt attestierte daher dem eigenen UB-Haushalt solides Haushalten, entgegen der Gemeindekasse. Ihr Bericht aus der Fraktion bezog sich daher auf die Gemeindefinanzen. Wenige Wochen nach der Genehmigung des Doppelhaushaltes habe der Bürgermeister schon den Nachtragshaushalt vorgelegt, informierte sie. „Wir haben ihn abgelehnt, weil nicht sparsam gewirtschaftet wird“, berichtete sie. Es würden weiterhin keine soliden Haushalte vorgelegt.

Das größte Sorgenkind derzeit sei aktuell aber der Gemeindewald. Genau das brachte Rolf Tausch auf den Plan. ,,Die Gemeinde hat fällen lassen, was Geld brachte“, verurteilte er die bisherige Waldwirtschaft, bei der Hessen Forst immer das gemacht habe, was die Gemeinde vorgegeben habe. „Meiner Meinung nach wurde die Durchforstung vernachlässigt“, sagte er. Inzwischen sei bekannt, dass die Fichte nicht mehr angebaut werden solle. Das Forstamt hätte da viel früher reagieren müssen, tadelte Tausch. Er selbst sei ein Freund des Laubwaldes und habe immer schon – erfolglos – eine naturnahe Buchenverjüngung plus das Anpflanzen von Eichen gefordert.

Rolf Tausch informierte auch aus dem Ortsbeirat Laubach von der Friedhofssanierung, der unzureichenden Anbindung des Busverkehrs nach Usingen und auch vom Wunsch nach einem Kreisel am Laubacher Kreuz. Mario Habermehl erklärte die Umbauvorhaben am Ehrenmal auf dem Friedhof zum entscheidenden Punkt im Heinzenberger Ortsbeirat.

Im Naunstädter Ortsbeirat war es ebenfalls das Ehrenmal, aber auch der Umbau der Brunnenanlage, wie Michael Seifert, der zudem die Sitzungsleitung dieses Abends übernahm, berichtete. Vom Ortsbeirat der Kerngemeinde und von Mönstadt war niemand anwesend, um zu berichten. Die UB-Mitgliederzahl sei mit 40 konstant geblieben, teilte Frank Ott mit. Er war für den nach Polen gezogenen Nils Volkersen in den Gemeindevorstand nachgerückt. Otts Posten in der Gemeindevertretung und im Umweltausschuss hatte Antje Mattes übernommen.

Aus dem Mitgliederkreis kam der Wunsch, Grävenwiesbach als Tourismusort deutlicher in den Fokus zu rücken, eventuell mit Hilfe der Taunus-Touristik. Laurenz Fangmann versprach, diese Idee in einen Antrag umzuformulieren. Die Wassersituation in Grävenwiesbach beschäftigte die Mitglieder ebenso.

Hundstadt und Grävenwiesbach seien bereits auf Fremdwasser angewiesen, informierte Rolf Tausch. ,,Wenn es dort neue Baugebiete gibt, muss noch mehr Wasser zugekauft werden“, gab er zu bedenken. Einzig Heinzenberg sei mit Wasser gut gesegnet. MONIKA SCHWARZ-CROMM

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