In Hauptversammlung kritisiert Ehrenvorsitzender Rolf Tausch Forstwirtschaft in Grävenwiesbach
Grävenwiesbach (anr).
In der Jahresversammlung der Unabhängigen Bürger (UB) Grävenwiesbach am Montagabend im Landgasthof ,,Zur Eisenbahn“ blickten 11 Mitglieder der rund 40 Köpfe zählenden jüngsten, politischen Gruppierung der Gemeinde auf ihr 10-jähriges Bestehen zurück. Der Vorstand wurde bei den turnusgemäßen Neuwahlen allen Ämtern bestätigt.
UB-Vorsitzender Frank Ott verwies in seinem Jahresbericht auf die erfolgreiche politische Vertretung der Unabhängigen Bürger im Parlament sowie in allen sechs Ortsbeiräten. Am 18. September lädt der UB-Vorstand die Mitglieder zur Feier des zehnjährigen Bestehens ein und wird auf erfolgreiche Arbeit in der Kommunalpolitik zurückblicken. In der Versammlung wurde der Kommunal-Wahlkampf eröffnet. Ott betonte die Unterstützung des Gebührenstreites mit der Gemeinde, der derzeit vor dem Verwaltungsgericht von der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Sybille Haas geführt wird. Fraktionsvorsitzende Karin Klimt beschäftigte sich mit einem Kernthema der politischen Agenda der UB, als sie auf die Haushaltslage blickte und die Finanzpolitik der Gemeinde scharf kritisierte, Klimt begründete die Ablehnung des Nachtragshaushaltes 2020 mit ungelösten, strukturellen Finanzproblemen und sah in neuen Schulden einen ,,Offenbarungseid des Gemeindevorstandes: ,,Wir brauchen fremde Hilfe vom Land, um unsere Schulden zu begleichen oder wir müssen Tafelsilber verkaufen.“ Zum Tafelsilber gehört der Gemeindewald.
Der in dieser Sitzung ernannte Ehrenvorsitzende Rolf Tausch (der UA berichtete) eröffnete den Kommunalwahlkampf mit einer Fundamentalkritik an der Forstpolitik der Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren. Er warf den damaligen Vertretern des Forstamtes vor, sich dem Drängen der Gemeinde auf wirtschaftlichen Ertrag gebeugt zu haben: ,,Es ist nur auf das Geld geschaut worden, statt eine naturnahe Waldbewirtschaftung vorzunehmen. “ Tausch kritisierte, dass nicht bereits früher der Klimawandel berücksichtigt worden sei und betonte, dass er selbst als Vorsitzender des Forstausschusses (ULFA) vergeblich Neuanpflanzungen von Eichen und eine naturnahe Buchenverjüngung gefordert habe. Auch bei der Höhe des Hiebsatzes seien die bereits drohenden Folgen des Klimawandels nicht berücksichtigt worden. In seiner Eigenschaft als UB-Ortsbeiratsmitglied hob Tausch die Initiative der Bürger zugunsten des Baues eines Kreisels hervor. Während der Heinzenberger UB-Ortsbeirat Mario Habermehl auf Sachstandsmeldungen seitens des Gemeindevorstandes wartet, erinnerte Klimt für den Hundstädter Ortsbeirat an die Errichtung neuer Friedhofsparkplätze und aus Naunstadt Michael Seifarth an die Eigenleistung bei der Reparatur am Friedhofsbrunnen. Bei den Vorstandswahlen wurden neben dem Vorsitzenden Ott auch die 2. Vorsitzende Klimt, sowie Schriftführer Laurenz Fangmann und Kassenwartin Astrid Eichhorn einstimmig wiedergewählt.