Wasser wird zum Wahlkampfthema
Über die Versorgung mit Trinkwasser macht sich die UB Gedanken
GRÄVENWIESBACH (red).
Einen wichtigen Punkt im Wahlprogramm der Unabhängigen Bürger (UB) nimmt das Thema Wasserversorgung in der Gemeinde Grävenwiesbach ein. Dies bekräftigte nun Karin Klimt, Fraktionsvorsitzende der UB in einer Pressemitteilung. Bereits im September 2018 hätten die Unabhängigen Bürger einen umfangreichen Fragenkatalog zum Zustand des Wasserversorgungsnetzes an den Gemeindevorstand gerichtet. „Damals erhielten wir sehr ernüchternde und besorgniserregende Antworten. Aber selbst der FWG-CDU-Koalition ist durch die Anfrage der Unabhängigen Bürger und den folgenden Hitzeperioden klar geworden, dass hier dringend gehandelt werden muss“, so die Fraktionsvorsitzende.
Mit der Beauftragung von Wasserversorgungsstudien für alle Ortsteile und einer Wasserstudie, die darlegen sollten, wo man noch weitere Quellen und Schürfungen aktivieren könne, sei bereits ein erster Schritt gemacht worden. Für die Ortsteile Grävenwiesbach und Heinzenberg lägen auch bereits Ergebnisse vor: Schon in diesem Jahr sei für Heinzenberg ein neuer Hochbehälter vorgesehen. Um ihn zu erweitern und um dem teilweise zu niedrigen Wasserdruck im Ort Abhilfe zu schaffen, soll hierfür, laut Planungen der Gemeinde, eine Druckerhöhungsanlage angeschafft werden.
„Man sollte prüfen, ob diese Kosten sowie Instandhaltungs- und Wartungskosten eingespart werden können, in dem man den neuen Hochbehälter nicht neben dem bisherigen platziert, sondern auf dem höher gelegenen Köpfchen. Das ganze Thema sollte ausführlich im Ortsbeirat Heinzenberg beraten werden“, so Annerose Galli, die für die Unabhängigen Bürger kandidiert.
„Warum man aber bereits eine neue Wasserleitung zwischen Mönstadt und Grävenwiesbach geplant hat, ohne die Ergebnisse der Wasserversorgungsstudie für alle Ortsteile vorliegen zu haben“ sei, so Klimt, nicht beantwortet worden. Ihr Fazit dazu: ,,Dies wirkt etwas konzeptlos“. Aus Sicht der UB wäre es besser gewesen, nach Vorlage der Studien aller Ortsteile ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Für die UB erscheine eine Erweiterung der Wasserspeicher, beispielsweise durch einen zentralen Hochbehälter auf dem Pinnköppel in Heinzenberg sinnvoll. Das größte Problem der Gemeinde löse man mit all diesen Maßnahmen aber nicht. Als entscheidende Frage bleibe: Woher kommt das Wasser für die Hochbehälter? Fakt sei, dass die Gemeinde Grävenwiesbach mit ihrer gewachsenen Bevölkerung auf absehbare Zeit auf Wasserzukäufe von außerhalb angewiesen sein werde. Die Gemeinden, die an Grävenwiesbach Wasser verkaufen, würden dies größtenteils in Zukunft selbst benötigen, wodurch sich das Problem noch verschärfen dürfte.
Nichtsdestotrotz müsse die Gemeinde überprüfen, ob stillgelegte Schürfungen reaktiviert werden könnten und wo auf dem Gemeindegebiet neue Schürfungen oder Tiefbrunnen errichtet werden könnten. Zudem wäre zu überlegen, ob sich die Gemeinde bei einer nachträglichen Zisterneninstallation in privaten Haushalten finanziell beteiligen kann. Zu guter Letzt wäre natürlich auch eine – je nach Familienstand – verbrauchsabhängige Wassergebühr zu überdenken. Dadurch würde sich Wassersparen direkt auf den Geldbeutel der Bürger auswirken.