Finanzielle Unterstützung für Tagesmütter
Zuschuss für U3-Betreuung beantragen
Die Unterbringung der U3-Betreuung macht der Gemeinde weiter Sorgen, nachdem ein Kindergartenanbau im Gemeindeparlament als zu teuer verworfen worden war. Die Unabhängigen Bürger wollen die Betreuung nun mit Tagesmüttern sicherstellen und fordern von der Verwaltung eine entsprechende Prüfung.
Nachdem der Kindergartenanbau für die U3-Betreuung von der damaligen Mehrheit aus Grünen, SPD, FDP und UB gestrichen wurde, suchen die Politiker eifrig nach Lösungen. Eine wollen jetzt die Unabhängigen Bürger (UB) gefunden haben.
Grävenwiesbach. In gut einem Jahr, genau ab 1. August 2013, müssen die Kommunen ihren Bürgern die Möglichkeit bieten, ihre Kinder unter drei Jahren betreuen zu lassen. Etwa 35 Prozent der Kinder müssten so betreut werden können. In Grävenwiesbach war dazu ein Anbau geplant, für den es 300 000 Euro Landeszuschuss gegeben hätte. Den aber strich die damalige neue Mehrheit 2011 aus der Planung.
Nun muss dennoch eine Lösung her, für die es schon manchen Vorschlag gab. Einen greifen jetzt die Unabhängigen Bürger (UB) auf und weisen darauf hin, dass es eine Initiative der Landesregierung gibt, die damit die Betreuung für U3-Kinder durch Tagesmütter finanziell unterstützt.
UB-Fraktionsvorsitzender Nils Volkersen bringt deshalb einen Antrag im Gemeindeparlament ein und will erreichen, dass die Verwaltung diese Möglichkeit nutzt. „Für Kinder unter drei Jahren muss eine Unterbringung in einer Kinderkrippe, in einer Kindertagesstätte oder bei Tagesmüttern oder -vätern ermöglicht werden, wenn entweder der Alleinerziehende oder die Erziehungsberechtigten arbeiten oder eine dem Wohl des Kindes entsprechende Förderung ohne Unterbringung nicht gewährleistet ist“, sagte er. Von daher müsse eine genaue Bestandsaufnahme die Grundlage jeder weiteren Maßnahme sein.
Da in vielen Kommunen sowohl Erzieherinnen als auch geeignete Räumlichkeiten nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden könnten und zunehmend Eltern die Kleingruppe bei Tagesmüttern bevorzugten, werde bundes- und landesweit verstärkt diese Form der Kinderbetreuung beworben, unterstützt und auch finanziell gefördert.
Die UB wollen diese Form der Betreuung nun auch in Grävenwiesbach nutzen. „So wird das berechtigte Anliegen der Eltern schnell aufgenommen und flexibel unterstützt.“
Wer ist bereit?
Der Gemeindevorstand wird in dem UB-Antrag beauftragt, sich der Initiative der Landesregierung anzuschließen und durch die Verwaltung feststellen zu lassen, wie viele Frauen und Männer in der Gemeinde bereit wären, sich zu Tageseltern ausbilden zu lassen, fordert Volkersen.
Weiter wird der Gemeindevorstand beauftragt, für interessierte Frauen und Männer eine Kontaktperson im Rathaus zu benennen, die über die entsprechenden Fördermöglichkeiten beraten kann und sie bei der Qualifizierung unterstützt, geeignete Räumlichkeiten bereitzustellen – entweder bei den Tagesmüttern selbst oder in Räumen der Gemeinde. Der Gemeindevorstand wird beauftragt, die Gebühren für die Betreuung bei Tagesmüttern und in der Kita aufeinander abzustimmen und eine entsprechende Förderung und Unterstützung dieser Betreuungsform vorzunehmen.
Zudem soll die Verwaltung die Zahlen der U3-Kinder ermitteln lassen und die Eltern, die eine Berechtigung für einen U3-Platz besitzen, anschreiben, ob sie aufgrund der abgestimmten Gebühren bereit sind, ihr Kind in eine Tagesmutter-Gruppe zu geben oder ob sie es in den gemeindlichen Kindergarten schicken möchten. (bur)