Taunus-Zeitung 31. August 2013: „Bürger müssen informiert werden“

UB lehnt Windkraftanlagen am Gierauer Berg ab

Noch nicht geboren, da ist die Windkraft auch schon ein ungeliebtes Kind. Vor allem in den Augen der UB.

Grävenwiesbach. 

Die Unabhängigen Bürgern (UB) wollen keine Windkraftanlagen am Gierauer Berg, teilte der UB-Vorsitzende Rolf Tausch jetzt in einer Pressemitteilung mit. Und er moniert: Die Einwohner werden nicht informiert.

Bürgermeister Roland Seel (CDU) hat für die Gemeindevertretersitzung am kommenden Dienstag eine Beschlussvorlage für die „Errichtung und den Betrieb eines Windparks“ am Gierauer Berg eingebracht. Wie der Bürgermeister auf eine Anfrage der Unabhängigen Bürger (UB) in der letzten Gemeindevertretersitzung mitteilte, sind auf dieser Anhöhe zwei Windräder geplant.

Für den abzuschließenden Pachtvertrag ist eine Mindestlaufzeit von 20 Jahren mit einer Verlängerungsoption von fünf Jahren vorgesehen. Zwei der drei angeschriebenen Investoren haben ein Angebot abgegeben. Ein dritter Betreiber von Windkraftanlagen „erteilte eine Absage aufgrund von Erkenntnissen über den Schwarzstorch und die geringe Windhöffigkeit“, heißt es in der von Bürgermeister Seel vorgelegten Sachstandsberichts-Vorlage für die Gemeindevertretersitzung.

„Wir lehnen im Bereich des Gierauer Bergs die Aufstellung von Windrädern ab“, teilt Tausch mit. Bereits in den Sitzungen der Gemeindevertretung im Dezember vergangenen Jahres und im März dieses Jahres hätten die UB ihre Bedenken zu der Errichtung von Windkraftanlagen am Gierauer Berg geltend gemacht.

Die Bevölkerung ist in das Verfahren nicht eingebunden worden, hatte damals Rolf Tausch bemängelt und eine ausreichende Information der Bürger gefordert. Insbesondere die Einwohner der Ortsteile Grävenwiesbach und Hundstadt seien nachhaltig von der Errichtung von Windrädern in diesem Bereich betroffen. „Ist es den Grävenwiesbacher und Hundstädter Bürgern zuzumuten, dass in ihrer unmittelbaren Nähe Windräder aufgestellt werden?“, fragt Tausch. Es wäre vor einer Abstimmung mindestens zu überprüfen, wie die Belästigung der beiden Ortsteile bei bestimmtem Windverhältnissen ausfalle. Auch sollten die Grävenwiesbacher und Hundstädter Einwohner vor Abschluss eines möglichen Vertrags unter Abwägung der Vor- und Nachteile über das geplante weitere Vorgehen der Gemeinde informiert und eingebunden werden.

Allein schon die Absage eines renommierten Windkraftbetreibers zeige, dass der Gierauer Berg nicht unbedingt für Windräder geeignet scheint.

(Ursula Konder)

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